Nach zwölf Jahren Bühnenabstinenz sind die OberpfälzerInnen ABGESTORBENE GEHIRNHÄLFTEN (AG) seit 2013 wieder sporadisch aktiv und präsentieren mit „Verdikt der Evolution“ nach 19 Jahren ein neues, ihr viertes, Album.
Unverwechselbar ist der typische Crustpunk-Charakter mit vereinzelten Metal-Elementen. Stefan und Uli teilen sich das Mikro und analysieren schonungslos die westliche Lebensweise auf Kosten der restlichen Welt.
Stefans Texte sind Momentaufnahmen, die aus dem Gefühl heraus niedergeschrieben und jetzt vertont wurden. Da Reime die Wahrheit verwässern, sind die Texte nicht gerade von Eingängigkeit geprägt.
Das erinnert etwas an AUTONOMY und RAZZIA mit dem Unterschied, dass AG ihren eher ungewöhnlichen Arrangements treu geblieben sind. Auch wenn die aus Furth im Wald stammende Band mittlerweile in Regensburg ansässig ist, ist dieses eigenartige Gefühl beim Hören immer noch vorhanden, wie vor fast dreißig Jahren.
Zwar ist der Eiserne Vorhang zum Ostblocks gefallen, dafür bauen wir aber gerade einen neuen um die Festung Europa auf. Den passenden Soundtrack bekommt ihr hier. Alles andere als leichte Kost, umso interessanter, sich mit ihr und den früheren Veröffentlichungen von AG auseinanderzusetzen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Ox
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Simon Brunner