„Psychonautik ist das Erforschen der eigenen Psyche und des Unbewussten, meist mit Hilfe von bewusstseinserweiternden Techniken wie Meditation, Yoga oder psychotropen Substanzen.“ Das zumindest sagt das Internet. Ein weiterer Zugang kann „Unfold The God Man“ der belgischen Post-Metal-Gruppe PSYCHONAUT sein, die sich eben jener spirituellen Reise verschrieben haben. In psychedelisch anmutenden Songs thematisieren sie philosophische Themen wie die Existenzfrage – mal in langgezogenen Klargesangpassagen, mal brutal schreiend. Repetitive Gitarren prägen dabei das Soundbild genauso wie komplexe Song-, Harmonie- und Rhythmusstrukturen. Für zusätzliche spirituelle Facetten sorgen ein tiefer Kehlkopfgesang mit Trommel- und Didgeridoobegleitung („Celestial dictator“) sowie ein Chor mit Kathedralen-Akustik („Nexus“). Das Debütalbum der Band bedient sich an Material der letzten drei Jahre und ist das Ergebnis vieler gemeinsamer Gespräche und Meditationen. Als musikalische Einflüsse werden LED ZEPPELIN, PINK FLOYD, TOOL und AMENRA genannt. Details wie die Stimmung der Note A auf 432 Hertz, ein Vielfaches der Zahl 9, welche häufig in Symbolen zu finden ist, auf die sich die Band bezieht, unterstreichen, wie umfassend das Konzeptalbum gedacht ist. Und selbst in den letzten Tönen des 15-minütigen „Nothing is consciousless“ weiß die Band noch einmal mit einem Saxophon zu überraschen. Live bestimmt Hammer!
© by - Ausgabe # und 27. Juli 2020
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Pit Steinert