TY SEGALL

s/t

Das ist ohne Scheiß die beste aus der One-Man-Band-Ecke kommende Platte, die ich seit langem gehört hab. Ty Segall, eigentlich Frontmann der San-Fran-Punkband THE TRADITIONAL FOOLS, geht hier mit seinem Surf und 60s beeinflussten Punk-Sound dermaßen in die Vollen, setzt trotz besetzungsbedingtem Minimalismus immer wieder angenehm poppige Akzente, weiß auch mal den Fuß vom Gas zu nehmen, wenn es passt, und schafft es außerdem, die RAMONES absolut großartig und mit einer gehörigen Portion Rotz zu covern, dass er sich alleine dafür schon meinen lebenslangen Respekt sichern würde.

Toll ist auch, dass Segall es schafft, in diesem Genre noch zu überraschen, so folgt z.B. auf einen Part, der auch den GORIES zu allen Ehren reichen würde, plötzlich ein extrem BEACH BOYS-mäßiger Refrain.

Verpackt ist der Spaß natürlich in einem deftig Reverb-geladenen LoFi-Sound, der aber an keiner Ecke störend oder übertrieben klingt, sondern nur die rohe Energie unterstreicht, die in diesem Debütalbum steckt und den Vocals an so mancher Stelle noch einen Hauch Psychedelic spendiert.

Für meine nächste Hausparty mit einer Badewanne voll Billigbier lade ich mir Ty Segall ein, und wenn du Drogen mitbringst, bist du vielleicht auch eingeladen.