Als INTERPOL 2002 mit ihrem Debütalbum unbewusst eine manifeste Renaissance des Begriffs Post Punk inszenierten, hätten wohl die wenigsten damit gerechnet, dass hier ein Genre eine substanzielle Wiedererweckung erfahren sollte.
Auch Simon Reynolds kam erst 2005 mit „Rip It Up And Start Again: Post Punk 1978-1984“ auf den Plan. Im Jahrzehnt zuvor hatten sich lediglich unbelehrbare Nostalgiker JOY DIVISION über die Neunziger Jahre hinweg bewahrt und auf einmal traten vier junge New Yorker an, diesem vergessenen Geist neues Leben einzuhauchen und mit Songs wie „PDA“, „Obstacle 1“, „Stella was a diver and she was always down“ oder „Hands away“, ein melancholischer Rip-Off der Pop-Fantasien von Ian Curtis, diesen Sound stilsicher in Szene zu setzen.
Die Anzahl der INTERPOL-Epigonen ist Legende. Bei einem INTERPOL-Konzert im Amsterdamer Melkweg steckte ein Holländer einer Konzertbesucherin ein Tape von THE PSYCHEDELIC FURS zu, als Daniel Kessler durch den Eingang trat und das mit „Good stuff!“ kommentierte.
INTERPOL setzten Akzente wie kaum eine Band nach ihnen und auch die EDITORS konnten dies nie so richtig erreichen. Das INTERPOL-Debüt ist nun mit viel Bonusmaterial (zusätzliche 17 Songs der Peel Session von 2001 inklusive) und zahlreichen Demo-Versionen, einige bereits aus dem Jahr 1999 wie „Song seven“ und „Precipitate“ und dem unveröffentlichten „Gavilian“, sowie einem umfangreichem Booklet neu erschienen.
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