Man muss sich bei INTERPOL aus New York stets in Erinnerung rufen, dass die Band 2002 mit ihrem epochalem Debütalbum „Turn On The Bright Lights“ jenes Post-Punk-Revival mit explizierter Referenz auf JOY DIVISION ins Leben gerufen hat, auf das bis heute inflationär Bezug genommen wird.
Dann wurde die Band „Opfer“ des „Großartiges Debüt, aber nie wieder erreicht“-Stigmas, was vielleicht auch am Weggang von Bassist Carlos Dengler lag, der als Schauspieler weitermachte. INTERPOL wurde immer zugute gehalten, die Band würde auf hohem Niveau verharren, ohne sich wirklich weiterzuentwickeln.
Wenn sich INTERPOL aber selbst recyclen, dann bitte auf Basis von Ausnahmesongs wie „Stella was a diver and she was always down“, „PDA“, „Hands away“ oder „Obstacle 1“, was ihnen leider nicht gelungen ist.
INTERPOL sind ein wenig austauschbar und beliebig geworden, aufgeräumt und sortiert. „Marauder“ setzt mit „The rover“ gute Akzente, die gefallen, aber vielleicht sollte man es mit einer Textzeile aus „Obstacle 1“ vom Debüt als Schlussformel belassen: „We can cap the old times“.
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