Wie die Zeit vergeht! Sind tatsächlich schon zwei Jahre vergangen seit dem letzten CHUMBAWAMBA-Album? Muss ja wohl so sein. Waren die britischen Helden des Anarchopop mit Swingin' with Raymond auf Virgin unfreiwillig zu Labelmates der BÖHSEN ONKELZ geworden, sind sie seit kurzem europaweit bei der Konzernmutter EMI unter Vertrag.
Für PC-Korrektheimer ein weiteres Zeichen des Ausverkaufs, für CHUMBAWAMBA nur ein geeigneteres Vehikel, ihre immer noch radikalen Statements zu Politik und Gesellschaft weiter verbreiten zu können.
Trotzdem wirkt es etwas befremdlich, wenn eine konservativ-langweilige Plattenfirma wie EMI plötzlich bekennende Anarchisten als Hypethema auffährt und vermarktet. Die Frage ist hier, wer verarscht wird: die Öffentlichkeit, der man alles verkaufen kann, wenn das Marketing stimmt, die Band, deren Statements keine Rolle mehr spielen, denn Ware ist Ware und die Unterschiede nur von marginaler Bedeutung, oder das Label, das sich bekennende politische Extremisten ins Haus holt.
Welche Einschätzung letztendlich die zutreffende ist, wird sich zeigen. Musikalisch haben CHUMBAWAMBA diesmal kein streng zweigeteiltes Konzept wie bei Swingin'..., wo süsse Popsongs knallhart kratzigen Noisetracks gegenübergestellt wurden.
Nein, Drum & Bass und HipHop haben jetzt ihren Weg in die Songs gefunden, die bei allem Naschen an der riesigen Sahnetorte der Popmusik aber immer noch und jederzeit 100% nach CHUMBAWAMBA klingen.
Noch ist das Album allerdings so frisch, dass ich nicht entscheiden kann, wie es um die Halbwertszeit bestellt ist, doch der erste Eindruck ist schonmal positiv. Die Texte? Keine Ahnung, mir liegt nur eine Vorab-CD ohne Textblatt vor, dafür aber eine auf Hochglanzkarton gedruckte Infomappe - vielleicht auch ein Zeichen, wie das Label mit der Band umgeht...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #21 III 1995 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #21 III 1995 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #21 III 1995 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #28 III 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Markus Gabi Kafka