NADJA

Truth Becomes Death CD

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Bands formieren würden, die im Fahrwasser von SUNN O))) und meinetwegen auch EARTH dem gebildeten Volk das tonale Metal-Riffing beibringen wollen. Ich habe es leider nie verstanden, was diese schleppende und zähflüssige Musik mit Heavy Metal zu tun haben soll.

Das ist so absurd, wie Schlagermusik mit Trance-Techno in Verbindung zu bringen. Sicher bedient man sich hier auch tiefergelegter Gitarren und extrem verzerrter Sounds, aber das ist mehr ein stilistisches Klangdesign als Szenezugehörigkeit.

Ich würde lieber immer "Terminus" von PSYCHIC TV heranziehen, aber dieser Song dürfte den Herren wohl absolut unbekannt sein. Dieser überlange Moloch aus paranoiden Klängen und Alex Fergussons extraordinärer und visionärer Bass/Gitarrenarbeit von 1982(!) ist so etwas wie die Ur-Blaupause für all diese Bands.

Damit hat sich wohl jede weitere Diskussion über den Kontext erledigt. Punkt. Trotz aller Kritik und durch Überreizung der Spielzeit gelegentlich auftretender Langeweile machen NADJA ihre Sache insgesamt gut.

Das Album ist intelligent durchstrukturiert, abgeklärt und diszipliniert. Für interessierte Hörer und Neuzugänge eine echte Alternative zu den oben genannten Bands. (51:00) (07/10)