Ziel erreicht: nach drei oder vier Songs musste das Album unter Büro-, also Arbeitsbedingungen den CD-Player wieder verlassen, weil sich quasi der durch die Menge an Arbeit bedingte Stress mit dem von der Musik ausgelösten potenzierte.
Problem erkannt, Problem gebannt. Unter Laborbedingungen geht das alles dann schon eher, aber man hätte ja schon vorher wissen können, dass Austin & Co. einem auch mit ihrem neuesten Rundumschlag in Sachen musikalischer Extreme konsequent nur die Vollbedienung verpassen werden.
Drei Jahre sind seit dem letzten Album „In The Eyes Of God" vergangen, aber angesichts von 30(!) Tracks und zweieinhalb Stunden Spielzeit kann man nicht unbedingt von Faulheit auf Seiten der Akteure sprechen.
Die Aufnahmen zu „Sadness Will Prevail" begannen dann auch direkt nach dem Release des Vorgängers und zogen sich über drei Jahre bis in den April dieses Jahres. Auch diesmal wurde wieder in Mastermind Steve Austins Studio „Austin Enterprises" in Massachussetts aufgenommen, wohl aber weniger oft von der Polizei gestört als beim Vorgänger, als die Uniformierten angeblich elfmal anrückten - natürlich wegen Lärmbelästigung.
„Sadness Will Prevail is the sound of endless struggle, unbreakable strength and ultimate triumph over all" - so wird die Musik von TITD auf einem kleinen Zettelchen für die Käufer im Plattenladen beschrieben und was martialisch und beinahe schon anmaßend klingt, hält der Longplayer aber dann auch: TITD ist musikalischer Extremsport, der keine Gefangenen macht, aber auf billige Effekthascherei jeglicher Form verzichtet und so weniger Noise ist als andere, weniger schnell, weniger düster, weniger metallisch - und in der Kombination doch viel härter und kompromissloser.
Die Frage ist nur, wohin der Weg jetzt noch führen soll. Andererseits: TITD haben in den letzten zehn Jahren schon eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit an den Tag gelegt und sich heute kaum noch als die Band erkenntlich, die seinerzeit drei exzellente, aber doch ganz andere Alben für Amphetamine Reptile aufgenommen hatte.
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