TODAY IS THE DAY

Animal Mother

Anders als die einstigen Amphetamine Reptile-Labelkollegen HAMMERHEAD, die von 1996 bis 2010 pausierten, hat Steve Austin unter seinem Band-Alter Ego TODAY IS THE DAY bis heute durchgehalten. Nach den ersten drei Alben wechselte die Band 1997 zu Relapse, blieb dem Label fünf Platten lang treu, „Axis Of Eden“ (2007) erschien auf SuperNova, Austins eigenem Label, „Pain Is A Warning“ 2011 auf Black Market Activities, und mit „Animal Mother“ hat sich Austin nun konsequenterweise auf Southern Lord eingelassen.

Eingespielt wurde das zehnte Studioalbum in neuer Besetzung mit Jeffrey Lohrber (ENABLER) an den Drums und Sean Conkling (BURN YOUR HALO, SIDRA) am Bass. Tonangebend ist natürlich wie eh und je Steve Austin, entsprechend hat sich am Grundkonzept nichts geändert, sind TODAY IS THE DAY musikalischer Extremsport, ein Wirbelwind aus abrupten Tempowechseln, komplexem Schlagzeugspiel, düster-brachialen Knüppelpassagen und kurzen entspannten Momenten, dazu Austins wildes Bellen und Gurgeln.

Austins Tun ist ähnlich kompromisslos wie das von King Buzzo von den MELVINS, er ist ein Getriebener, ein Überzeugungstäter, der besessen zu sein scheint von der Sucht nach dem Erkunden immer neuer Pfade durch das musikalische Unterholz, der im eigenen Studio nicht müde wird, den ultimativen, noch derber ballernden Sound auszutüfteln.

Diese Besessenheit merkt man „Animal Mother“ an, und man bekommt eine Ahnung, wie die alten Labelmates HAMMERHEAD klingen könnten, würde sie anders aufnehmen – etwa mit und bei Austin.