Beim Cexman kann man sich so nie sicher sein, was als Nächstes folgen wird, jede neue Veröffentlichung geht in eine andere Richtung und ist somit Ausdruck ungebremster Kreativität. Das ist erstmal lobenswert und verlangt auch die Hörer und Fans eine gewisse Flexibilität.
Das neuste Mammutwerk ist eine progressive und komplett instrumentale Space-Opera. Bei elektronischer Musik erstmal nichts Ungewöhnliches, denn zukunftsgerichtete, elektronische Musik und Science Fiction gehören nicht erst seit der „Space Night“ im Fernsehen zusammen.
CEX bedient sich standardisierter Klänge, die gewöhnlich bei den üblichen Vorreitern dieser Spielart und auch in den dazugehörigen Filmen auftauchen und das einzige Indiz dafür, dass es sich hier um eine aktuelle Veröffentlichung handelt, ist der abstraktere Rhythmusaufbau.
Ansonsten verhallen die gebräuchlichen Sequenzen in der Schwerelosigkeit. Da es sich hier um ein zusammenhängendes Werk handelt, tauchen die selben Schemata auf und treiben das Konzept nicht energischer voran, sondern lassen es eher in der Breite verpuffen.
Die Spielzeit ist einfach zu lang und das Klangangebot zu dürftig um die Spannung beziehungsweise die Aufmerksamkeit konstant hoch zu halten. Ich fühlte mich die ganze Zeit erinnert an Ad Vissers Meisterwerk „Sobriëtas“, das bekanntlich von 1982 ist und auch eine Space-Opera ist, halt nur im kurzen Format.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Ulf Imwiehe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Ulf Imwiehe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Carsten Vollmer