MOVEMENTS

The World, The Flesh And The Devil

Es ist schon erstaunlich: Höhepunkte und Tiefschläge können manchmal so dicht beieinander liegen. 2006 sah alles rosig aus für Göteborgs Garagepsycher Number One, die MOVEMENTS. Brillante Kritiken für das erste Album „Grain Of Oats", eine gefeierte Clubtour, gute Vibrationen und Aussichten auf gutes Karma beflügelte die Truppe, man fühlte sich unbezwingbar.

Dann erreichte die Band jedoch eine schlimme Nachricht: Frontmann David Henricksson hat Lymphdrüsenkrebs. Und wie zum Trotz besinnt sich die Band angesichts dieser erschütternden Diagnose darauf, dass gerade nun ein Paukenschlag von Album zu folgen hat.

Geschrieben wurden die meisten der Tracks im Krankenhaus. Allen Songs ist dabei eins gemein: ihre Grundstimmung ist düsterer und härter, es klingt mehr Verzweiflung, aber auch Zuversicht durch, und das Konglomerat aus Garagenpunk, Psychedelia und Rock'n'Roll wirkt stabiler und explosiver zugleich.

Kein schlechter Song ist dabei, nur Killer, keine Füller. Okay, „Tranquilizing view" kann mit den Prog-Zitaten und dem Quiek-Sax ganz schön nerven. Dafür folgt direkt darauf mit „Save " ein Popsong, mit mindestens soviel Chart-Potenzial wie bei den neueren MANDO DIAO-Songs.

Apropos: Tastenmeister Gustaf Gimstedt griff denen bekanntlich beim neuen Album unter die Arme. Leider jedoch wird den MOVEMENTS keine wirkliche Raketenkarriere beschert werden, dafür gibt es aber eine andere schöne Nachricht: David Henricksson hat die Krankheit überwunden und ist nahezu vollständig genesen.