Die Crust-Punker VICTIMS aus Schweden widmen sich schon seit über zwanzig Jahren den eher düsteren Themen. Ihr aktuelles Album „The Horse And The Sparrow Theory“ macht da keine Ausnahme und nimmt Bezug auf die sogenannte Pferdeäpfel-Theorie.
Das Pferd steht in diesem Fall sinnbildlich für die Reichen der Gesellschaft. Wenn man es nur ausreichend und gut füttert, wird es entsprechend gute Pferdeäpfel produzieren, von deren Qualität die Spatzen dann profitieren können.
Diese wiederum repräsentieren die Armen der Gesellschaft, die sich in diesem Fall durch die Scheiße der Oberen wühlen. Wow. Auch das Thema Klimawandel beschäftigt VICTIMS stark, so dass ein Großteil der Texte darauf Bezug nimmt.
Die Prognosen sind durchweg schlecht („We fail“), wer hätte es anders erwartet? Musikalisch macht sich der zweite Gitarrist Gareth bemerkbar. Ohne an ihrem Stil zu rütteln, haben VICTIMS sich breiter gemacht und der ganzen Schwermut mehr Raum gegönnt („Hell is full of good intentions“).
Richtig losgerast wird weiterhin nicht, es ist eher eine Art giftiger, dichter Nebel, den VICTIMS aus der Anlage kriechen lassen. In den knapp dreißig Minuten kommt keine Langeweile auf, kreative Weitsprünge vollzieht die Band trotzdem nicht, es klingt aber etwas doomiger.
Wer VICTIMS mag, will politisch klar positionierten Krach ohne Luftsprünge und viel Sperenzchen. Das besondere VICTIMS-Gefühl ist auf jeden Fall da.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Nadine Schmidt
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