Mit ihrem vierten Album gefallen mir die RIVER CITY REBELS doch wieder ein Stück besser als mit ihrer letzten, auch nicht üblen Scheibe. Und irgendwie hat man sich auch so einem gewissen Image-Wandel unterzogen: War man in der Vergangenheit noch ziemlich streetpunkig unterwegs, aufgelockert durch warme Bläsersätze, so ist dieser Einfluss mittlerweile weitgehend Vergangenheit.
Dafür ist der latent schon immer vorhandene Glam-Punk-Einfluss hier dominierend geworden und DICTATORS, D-GENERATION, AMERICAN HEARTBREAK und natürlich NEW YORK DOLLS lassen grüßen - was in letzterem Fall auch nicht wirklich verwundert, wenn man eine Ikone wie Sylvain Sylvain als Produzent gewinnen konnte (und der bei einem der Songs selbst Keyboard spielt).
Auffällig ist allerdings, dass man beim Durchlesen der Texte keine Spur mehr finden kann von den früher deutlichen politischen Statements - stattdessen aber schick fotografierte Bilder der Bandmitglieder, die aussehen, als hätte man sie mit Punkwear von H&M ausgestattet und für ein Teeniemagazin abgelichtet.
Und das Foto, auf dem man sich backstage mit nackten Damen rekelt, hätte man sich auch sparen können. Alles in allem hinterlässt "The Dirty Sweet" also ein etwas zwiespältiges Bild, das allerdings durch die wirklich solide musikalische Leistung zurechtgerückt wird.
Ein sehr abwechslungsreiches Album, schön produziert, aber mit gewissen uncoolen Einschränkungen. (40:05) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Elmar Salmutter
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Joachim Hiller
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Dirk Klotzbach
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Lars "Abel" Gebhardt