Ich mag grantige alte Männer, Künstlerspinner mit finsterem Blick und einer Mission. Ich habe J. Spaceman alias Jason Pierce, einst (1982-1991) Kopf der fanatisch verehrten Psychedelic-Rocker SPACEMEN 3, zwar nie persönlich getroffen, aber was man so liest und wie man jemanden, der sich ein Jahr Zeit lässt mit dem Abmischen seines Albums, so einschätzen muss, dürfte meine Beschreibung zutreffen.
Solche Menschen machen nicht einfach alle paar Jahre (in diesem Fall sind es vier seit „Songs in A&E“ von 2008) ein neues Album, sie erkämpfen es, sie brüten es aus, und irgendwann ist es da und man steht da und hört es an und kann sich eigentlich kein richtiges Urteil erlauben.
Nicht im Sinne, dass man sich nicht traut sich zu äußern, ob es gefällt oder nicht, sondern eher so, dass dieses Album eben da ist und man steht daneben und es ist gut, wie es ist. Erst jetzt und erst hier in die wirr-geniale Welt des Jason Pierce einzusteigen ist sowieso denkbar ungeschickt – ein Buch liest man ja auch von der ersten Seite an.
Deshalb: „Sound Of Confusion“ (1986). Man sieht sich.
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