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BOSTON MANOR

Sundiver

Wenn ich auf neue Musik von BOSTON MANOR warte, scheint die Zeit irgendwie schneller zu vergehen als sonst. Vor zwei Jahren erschien „Datura“ und im Herbst 2024 kommt schon der zweite Teil des Doppelalbums. Die vorab veröffentlichten Singles, vor allem „Container“, begeisterten mich bereits. Wobei sie deutlich rockiger und weniger „komplex“ klangen, als ich nach den letzten zwei Alben erwartet hätte. Zum Glück überraschte mich der Rest des Albums aber in dieser Hinsicht positiv, denn da ist er wieder, dieser typische BM-Sound: harte Gitarren und dröhnender Bass, immer mit unerwarteten Wendungen, eindringlichen Hooks und mysteriösen Sounds. Und natürlich der melodiöse, verzerrte Gesang von Henry Cox. „Datura“ war die düstere Nacht; „Sundiver“ ist nun der Morgen danach, der hoffnungsvolle Sonnenaufgang. Ein wirklich heiteres Album ist es aber nicht. Die Musik bleibt drückend und eindringlich. Die elektronisch geprägte Nacht von „Datura“ schwingt noch nach, textlich wird es aber etwas sonniger. Und ein großes Plus: Das Album ist ganze zehn Minuten länger als der Vorgänger. Während mir bei „Datura“ das gewisse Etwas fehlte, fühlt sich „Sundiver“ vollständig an. Alles, was ich an der Band aus Blackpool so schätze, gibt’s hier zu hören. Und das bedeutet konkret: Jeder Song ist ein Sprung ins Ungewisse.