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BOSTON MANOR

Sundiver

Mehr nach DEFTONES haben die aus Blackpool stammenden BOSTON MANOR auf keiner ihrer bisherigen Veröffentlichungen geklungen. Doch stört das? Natürlich nicht! Zumal diese Referenz auch nicht für das komplette Material des fünften Longplayers heranzuziehen ist. In anderen Momenten lässt „Sundiver“ große Wertschätzung für die Alternative-Rock-Bands der späten 1990er und frühen 2000er Jahre durchblicken sowie für TripHop-Acts. Das Quintett nutzt die Breite seiner Einflüsse, um einen letztlich doch eigenständigen Sound zu erschaffen. Inhaltlich besteht eine Verbindung zum 2022er „Datura“. Während der Vorgänger düster gestimmt war und mentale Probleme thematisiert hat, ist „Sundiver“ von Optimismus und Zuversicht geprägt. Der neue Tag vertreibt die Schatten und eröffnet neue Chancen – so in der Art. Stilistisch bleibt es beim gefälligen Zusammenspiel von Indie/Alternative- und Shoegaze-Rock mit Pop-Flair und Elektro-Anreicherung. BOSTON MANOR setzen Songs, die einen schon beim ersten Hörern umgarnen und emotional mitnehmen, ihre wahre Größe aber erst mit der Zeit preisgeben. Der Tiefgang der Stücke ist beachtlich, was auch für die persönlich gefärbten, reflektierten Texte von Frontmann Henry Cox gilt. Erst die Addition von Musik und Texten/Gesang lässt die unverkennbare Ästhetik und besondere Gemengelage entstehen, die man mit BOSTON MANOR verbindet. Und so positiv aufgeladen wie auf „Sundiver“ gefallen die Briten gleich noch viel besser.