GIUDA

Speaks Evil

Die Tinte unter dem Vertrag mit Burning Heart ist kaum getrocknet, da liegt schon das neue Album von GIUDA, der Bovver- und Glamrock-Superstars aus Roma im Player. Der Einfachheit halber machen sie genau da weiter, wo sie beim 2013er Geniestreich „Let’s Do It Again“ das Messer in der Sau stecken ließen.

Wie gehabt gibt es Songs mit granitharten Riffs zu breitärschig stampfenden Schlaghosen-Beats, die SWEET zu Brian Conollys Zeiten nicht besser gedroschen hätten. Auch ihre ganz offenkundige Faszination für die Anfangstage des britischen Punk, der sich unbedarft aus Pub-Rock-Zutaten speiste, ist nach wie vor ungebrochen.

Neu im Mix ist eine wachsende Begeisterung für poppige Melodien und Hooks, die man ihnen vormals noch nicht zugetraut hätte. In der Summe zeigt sich ein deutlich erwachseneres Songwriting, es gibt mehr und mehr Zwischentöne, wo bei früheren Scheiben nur Breitwand-Glitter-Rock bollerte.

Einzig bei den Arrangements hätte ich mir ein wenig mehr Wagemut gewünscht, GIUDA beschränken sich nach wie vor zu sehr auf den einmal eingeschlagenen Weg. Auch wenn hier und da ein Honky Tonk-Piano oder eine Synthie-Linie als Zierrat bereitstehen, da ist noch Luft nach oben.

Die unglaublich stimmige Produktion blieb wieder im Hause. Gitarrist Lorenzo Moretti und Bassist Danilo Valerii beweisen feines Gespür für den eigenen Sound, das tut dem Album gut, das eine Band in absoluter Bestform präsentiert.