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NO AGE

Snares Like A Haircut

Wie die Zeit vergeht ... Tatsächlich erschien das letzte NO AGE-Album „An Object“ bereits im August 2013, noch auf Sub Pop. Keine Ahnung, was seitdem passiert ist, beinahe jedenfalls hätte ich die Band vergessen, die sich nun plötzlich mit „Snares Like A Haircut“ auf Drag City zurückmeldet.

„Die Zukunft gehört den Kakerlaken, und diese Platte ist all jenen Außenseiter-Bands gewidmet, die 2017 nicht umgebracht hat.“, heißt es im Begleitschreiben, und das klingt nicht so, als ob das Leben des aus Gitarrist Randy Randall und Drummer/Sänger Dean Allen Spunt bestehende Duo in den letzten paar Jahren reibungslos verlaufen wäre.

Auch der Hinweis „recorded in a few days and mixed forever“ deutet eine schwere Geburt an, doch kaum läuft das neue, fünfte Album der 2005 in Los Angeles gegründeten Band, ist das alles vergessen.

Zum letzten Album schrieb Kalle Stille im Ox: „Frühe WIRE sind mindestens so dominant wie die immer noch allgegenwärtigen SONIC YOUTH, dazu gibt es gekonnte Ausflüge in Ambient- und Industrial-Gefilde.“ Spuren davon sind geblieben, „Snares Like A Haircut“ ist aber ein deutlich straighteres Werk, brät fast so ungehobelt durch wie A PLACE TO BURY STRANGERS: noisig und doch melodiös, hallig und psychedelisch, dennoch bissig und druckvoll.

Als „rock’n’roll for the black hole“ wird das hier definiert, als „pure driving music“. „Snares Like A Haircut“ überfällt einen, es lärmt vierzig Minuten, und dennoch ist da viel Harmonie, sind da viele Feinheiten, und es hinterlässt eine mit einer angenehm kathartischen Klarheit: Was immer das war, es war gut.

Weniger formal als ihre ebenfalls jetzt wieder aufgetauchten Kollegen BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB, deshalb vielleicht eine Spur spannender.