Ich hätte echt nicht gedacht, dass es die Band noch gibt. BOCKWURSCHTBUDE habe ich 1998 eher durch Zufall im Zenit in Stendal gesehen und mir in meinem mit Sterni und Pfeffi zugedröhnten Schädel gedacht, so schlimm wie ihr Name sind die eigentlich nicht. Danach habe ich die Band auch nicht mehr auf dem Schirm gehabt – und jetzt liegt mir ihr neues Album vor. Wenn ich irgendetwas erwarte hatte, dann das bestimmt nicht! Ich bin wirklich positiv überrascht! Düsterer, ernsthafter und auch abwechslungsreicher deutscher Punk knallt aus den Boxen und produziert dabei so manchen Ohrwurm. Der Einstieg von Andreas Löhr (CHAOS Z, FLIEHENDE STÜRME) hat der Band hörbar gutgetan. Und da gibt es genug Wut auf diese Gesellschaft, die ohne in Parolen zu verfallen kritisch porträtiert wird. Texte wie „Scherbenhaufen“, „Dieser Weg“ oder „Alltag“ sprechen mir aus der Seele, und mit „Arschlecken“, einem Song über unsere Freund:innen und Helfer:innen, haben sie mein absolutes Highlight des Albums geschrieben. BOCKWURSCHTBUDE erinnern an Bands wie POPPERKLOPPER, GRAUPAUSE oder auch RAZZIA, sind dabei aber kein Abklatsch, sondern haben ihren ganz speziellen Sound gefunden. Einzig der „Scheißsong“ erinnert noch an alte Tage, er passt aber gut rein und lockert die Platte auch ein wenig auf. Passt!
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