Shirley mag es wirklich heavy, denn was hier unter „Chansons“ läuft, ist purer Rock, der obendrein absolut festivaltauglich ist. Daher versuchen die elf regulären Stücke und ein Bonustrack („Tanzen!“), gar nicht erst in irgendwelche musikalischen Schubladen zu passen.
Vielmehr baut das Trio auf die eigenen Stärken und bedient sich dabei schamlos in der Effektkiste, um Gesang und Sound in alle möglichen Richtungen zu trimmen. Nur eben nicht in den bekannten Schemen.
Das klingt im Ergebnis dann in etwa wie ein Treffen alter NDW-Größen (speziell TRIO) mit den Qualitätsrockern von THERAPY. Überreste von Neunziger-Grunge markieren das dritte Standbein, um ein rundum bissiges und interessantes Album vorzulegen, was mir persönlich aber insgesamt zu heterogen und diffus ist.
Abwechslung ist immer gut, aber das vermindert die Zugänglichkeit. Trotzdem bleiben mindestens drei Hits, die auch konservativen Höransprüchen vollends genügen. Bei „Alles löst sich auf“ sehe ich schon die wogende Masse vor der Bühne, bei „Ride on me“ darf eher cool genickt werden und „Poppstar“ ist die mit Abstand punkigste Nummer, also: Pogo! Zum gemütlichen Ausklang gibt’s noch einen semi-akustischen Hidden-Track obendrauf.
Wer progressiven, zeitgemäßen Disco-Rock mag, findet hier die bessere Alternative zu den GUANO APES, denn die Vocals sind hier female. Und zwar heavy! A little bit strange, but very danceable.
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