Sooo... where do all the old punks really go? If they're like me, they go into the studio again, record a god like comeback record and eventually move on to total domination. Well, dear Lee Hobson Hollis: Schön gesagt, Punk! Aber nur weil du und deine steinalten Freunde die wohl beste Punkrockplatte seit der Erfindung der Dinosaurier auf den bekackten, überfressenen und verweichlichten Markt geschissen habt, dürft ihr die Sache mit der Sterblichkeit des Menschen niemals aus den Augen verlieren! Cause time flies! Wenn du erst mal über 100 Jahre alt bist, also demnächst, dann wird es nur noch NO MEANS NO geben, die außer euch noch Zivis statt Roadies beschäftigen! Wenn auch höchstwahrscheinlich weibliche.
Denn wer solche Musik in ein derart highlightarmes Jahr 2004 zu transportieren vermag, dem kann man wohl eine gewisse Kompetenz, in allen Lebenslagen, nicht absprechen. Jemand, der in dieser polyphonen Bausparerwelt ein solches musikalisches Exempel statuiert an diesem kleinen, erbärmlichen Punk-Pisser-Zirkus dieser Tage, der ähnlich wie mein Zahnarzt nur jammert, zwar auf hohem Niveau, dafür aber aus der untersten Schublade, dem muss man doch glauben, dass Punkrock zwar ein "young men's game" ist, aber es sich mit einer gewissen Gelassenheit nebst gewinnendem Lächeln und dem geschulten Auge für das Wesentliche um einen herum ganz gut auf dieser, zumeist von jungen, gutaussehenden Frauen gesäumten Bühne mit Namen "Punk" leben lässt.
Die kostenlose Versorgung mit gekühlten, alkoholischen Getränken nicht zu vergessen ... Wer sich in diesen Text verirrt hat und auf der Suche nach irgendwelchen musikjournalistischen Fakten ist, der sei darauf hingewiesen, dass er doch bitte davon Abstand nehmen möge, mir mit so was auf den Sack zu gehen und sich stattdessen nach einem Geschichtsbuch umschauen möchte.
Ach, machen wir es kurz: Wie immer, ein aufrichtiger Dank an den allseits verehrten Autor der Gesangspassagen. Wenn Liedtexte als Literatur durchgehen würden und Polygamie lediglich als schlechte Angewohnheit gewertet und somit auf umfassende, gesellschaftliche Toleranz stoßen würde, wäre Lee Hollis der charmanteste Haremsbesitzer, den man jemals auf der Frankfurter Buchmesse zu Gesicht bekommen hat.
Die Wirkungsweise der musikalischen Untermalung lässt sich in etwa wie folgt umschreiben: Ich fühle mich, nach 3x täglicher Einnahme von "Set An Example" jetzt wieder knackige 16 Jahre alt, bin lebensfroher geworden, habe erheblich an Risikobereitschaft hinzugewonnen, bin zum charmantesten Zyniker im Viertel aufgestiegen und habe seit dem eine bedeutend reinere Gesichtshaut! Liveshows der SPERMBIRDS sind natürlich immer noch eine mehr als lohnende Pflichtveranstaltung! Auch wenn man davon ausgehen muss, dass die wahrscheinlich das gleiche Zeug gespritzt bekommen wie der Papst, bevor sie ihn vor die Kamera schieben.
King-size entertainement, dudes! 2004 ist das Jahr des gestreckten Mittelfingers, hell yeah: praise the sperm!!! (10/10)
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