Ganz ehrlich, die Platte hat alles, was mich normalerweise stört, und ihr fehlt, was ich sonst an Bands schätze - und doch fasziniert sie mich. Doch was rede ich da, "Band", das ist ein One-Mann-Ding, eben der Herr Henning Sedlmeir, der mit Gitarre und Computer eine ganz eigene Art von Laptop-Rock betreibt, die alles hat, was auf coolen Studentenparties für gute Unterhaltung sorgen sollte.
Doch da ist auch was, so ein enormer Trashfaktor, der mich genau daran wiederum zweifeln lässt, wo ich mir angesichts von Songs wie "Arschloch Tricks" (schreibt man eigentlich immer noch mit Bindestrich, aber egal; gefällt wegen seines seltsamen Boykott-Textes à la "Ich kauf nicht beim Arschloch"), "Freier Mann" (hier auf der CD zu hören und so cool wie bescheuert mit diesem Fake-Akzent) oder "Whitesnake, oi!" (da ist allein schon der Titel grandios) das Grinsen nicht verkeneifen kann.
Die Musik ist seltsam ungelenker, kantiger Rock mit Cheapo-Elektro-Effekten in reduzierter Version, der klingt wie aus dem Bausatz, aber der wegen der Verschmitzheit, mit der das alles rübergebracht wird, dann doch zu gefallen weiß.
SEDLMEIER ist großmäulig, wortgewaltig und kantig, so eine Art Bastard aus SURROGAT und Olli Schulz, Alleinunterhaltermucke für Langzeitstudenten-Absturzkneipen. (38:14) (7) Auf der Ox-CD zu hören.
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