Im Zuge der Begeisterung für Bands aus New York versuchen Rough Trade nach den STROKES mit ONEIDA ihr Glück, die ja schon ein paar Platten gemacht haben. ONEIDA haben wohl allerdings nicht so ganz das Vermarktungspotential wie die STROKES und sind auch auf dieser Platte ein verdammt harter Brocken in Sachen Neo-Psychedelic.
Bei ONEIDA kommt auch noch hinzu, dass ihre extrem schräge Mischung aus monotoner Rhythmik, Synthieschleifen und Gitarrenlärm zwar diverse auf der Hand liegende Vergleiche provoziert, aber in dieser Form doch ziemlich originär ist.
Auch wenn Track 2 "Caesar's Column" für ONEIDA-Verhältnisse fast wie ein Popsong klingt, steht das immer noch im starken Kontrast zu dem 15-minütigen Rausschmeißer der Platte, eine gut abgehangene psychedelische Lärm-Orgie in schönster "Interstellar Overdrive"-Tradition.
Man kann das gerne noch als Indierock bezeichnen, aber in eine richtige Schublade kann man das alles nicht stecken. ONEIDA sind ONEIDA, und auf ihre Art eine ziemlich radikale, wenn nicht sogar geniale Band, also Teil einer vom Aussterben bedrohten Spezies.
(09/10)
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