Alien Snatch Records veröffentlichen keine schlechten Tonträger. Jeder stolze Eigentümer eines Qualitätsprodukts der Untergruppenbacher Plattenschmiede, und das dürfte mittlerweile hoffentlich der überwiegende Anteil der Ox-Leserschaft sein, weiß das.
Derartige Gewissheit labeltechnischer Art beruhigt und erspart einem extensive Spam-Lawinen rotznäsiger eBay-Analphabeten, die sich dankenswerterweise als Endverwerter für den letzten ...
(Labelnamen hier einsetzen-) Fehlkauf angedient haben. Dennoch macht das Label mit den GHETTO WAYS einen weiteren großen Schritt nach vorne, veröffentlicht man hier doch das selbstproduzierte Debüt-Album einer bislang weitestgehend unbekannten Band aus New York, nach der sich einige andere Labels auch die Finger geleckt haben dürften.
Und das völlig zurecht, wie die geradezu euphorischen Reaktionen in Presse, Funk und Fernsehen beweisen. Purer NY-Ghetto-Soul-Trash, lässt sich Alien Snatch vernehmen, und die Referenzen reichen von "DIRTBOMBS gone wild" bis zu "wilderen BELLRAYS oder DETROIT COBRAS".
Derartige Vergleiche liegen nahe, insbesondere wenn Gitarristin Jenna den Gesang übernimmt, werden den GHETTO WAYS aber nicht wirklich gerecht. Die Band hat definitiv Soul, klassische Detroit-Einflüsse im Stile der MC 5 sind ebenfalls unverkennbar, die Produktion zielt aber nicht auf den kompletten crash'n'burn, wie ihn beispielsweise die BASEBALL FURIES bevorzugen, sondern komplementiert das großartige Songwriting der Band in perfekter Manier, beispielhaft seien hier nur "Camaro Creep", "Die for you", "Heart attack" und "Rock me like a hole" genannt.
Gitarristin und Sängerin Jenna hat es zudem als Cover-Girl fürs "Horizontal Action" bereits zu ganz besonderen Ehren gebracht, Alien Snatch wollte sich aber nicht den Vorwurf gefallen lassen, nackte Damenhaut als Marketing-Gimmick zu nutzen und verwöhnt uns stattdessen mit den Trailer-Trash-Tattoos der männlichen Band-Mitglieder.
Alle Pimple-Punks werden daher bis zum heißersehnten Live-Event den Freitag abend weiterhin mit ihren DONNAS-Alben verbringen müssen. Das Leben ist halt manchmal ungerecht. Ganz im Gegensatz zu den GHETTO WAYS.
Die sind gerecht. (26:19)
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