Auf meine Intuition ist Verlass. Alleine beim Anblick des Covers zum Debütalbum von MOTORAMA DIRT TRACK SPECIALIST wusste ich, dass ich es mit einem guten, jedoch nicht überragenden Album zu tun haben werde.
Das Frontcover ziert ein gewisses, finster blickendes Ungeheuer, dass eine Kreuzung aus Hund, Fledermaus, Drachen und Luzifer persönlich vermuten lässt. Auf dem Backcover veranschaulichen zwei Motorcrossräder mit den Startnummern 666 und 13 den Namen der Band.
Fotos lassen erkennen, dass sich die Bandmitglieder während ihrer Shows auch ganz gerne mal hinter fiesen Wrestling-Masken verstecken. Naja, sowas kennt man alles und hat es schon tausendfach gesehen.
Fernab von dieser visuellen Klischeeanhäufung überrascht die Musik von MOTORAMA DIRT TRACK SPECIALIST dann aber dennoch. Der zu erwartende Rock'n'Roll ist hier natürlich nicht von der Hand zu weisen, doch wenn die Band zu ihren Einflüssen neben MOTORHEAD und AC/DC auch BAD BRAINS und BLACK FLAG angeben, dann glaube ich ihnen das gerne.
Früh-Achtziger Punkrock gibt hier eindeutig den Ton an - das gefällt. Ecken und Kanten sind vorhanden, ebenso ausreichend Power und kurze Ruhestrecken, die vor Eintönigkeit bewahren und die Spannung aufrecht halten.
Wenn ich nun einen Vergleich mit STEAKKNIFE wagen würde, bekäme ich von manchem Zeitgenossen wohl zu Recht eine Ohrfeige verpasst. Diesen sind MDTS dann nämlich doch nicht gewachsen. Nichtsdestotrotz ein gutes Album, dass sich seine Daseinsberechtigung verdient hat.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Alex Gräbeldinger