GRUPPE 80

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Ein billiger Trick, aber er hat funktioniert: Aus der CD-Hülle ragt etwas heraus, was wie ein 50-Euro-Schein aussieht, und irgendwie ist der Mensch so gepolt, dass beim Anblick von bei Geld das Hirn den Händen sofort den Befehl „Zugreifen!“ erteilt.

Im Ox-Büro hat das mehrfach geklappt, und wäre es nicht ein 80-Euro-Schein, wir wären sofort mit der Kohle in die nächste Kneipe gegangen. Da wir nicht bestechlich und auch nicht beleidigt sind, haben wir die Scheibe trotzdem auf- beziehungsweise eingelegt und waren, ja, sind begeistert: Mag ja sein, dass dieser Frühachtziger-NDW-Sound sich derzeit einer gewissen Beliebtheit erfreut, ich erinnere nur an HERPES oder 1000 ROBOTA (TREND nicht zu vergessen, die das schon länger erkannt haben), aber so lange Neo-NDW kein Massentrend wird und wir nicht gezwungen sind, die Geschichte zu wiederholen, habe ich überhaupt nichts gegen bewusst naive Texte mit Augenzwinkern, gegen simple Synthie-Bleeps und hektisch-stakkatohafte Musik.

Solche nämlich bringen GRUPPE 80 zu Gehör, die aus Bremen kommen, seit 2008 ihren Spaß an solchen Sounds entdeckt haben und für ihr Debüt gleich 18 Stücke eingespielt haben, die von DEVO bis FEHLFARBEN, von WIRE bis ABWÄRTS, von KRAFTWERK bis NOVOTNY TV eine ganze Menge Einflüsse verwursten.

Gerade textlich erinnert der Fünfer, dem eine gewisse Nähe zu den ebenfalls in Bremen ansässigen COOL JERKS nachgesagt wird, an die famosen NOVOTNY TV, und sowieso sind die GRUPPE 80-Lyrics ein riesiger Spaß, wird doch hier sehr geschickt mit Klischees gespielt und dennoch Attitüde ohne Plattitüden vermittelt.

Großer Spaß!