MADRUGADA

s/t

Die erfolgreichste norwegische Rockband machte sich 2007 an die Arbeiten zu ihrem fünften Studioalbum, als Gitarrist und Gründungsmitglied Robert Buras unerwartet am 12. Juli in seiner Wohnung tot aufgefunden wird.

Sivert Hoyem und Bassist Frode Jacobsen wollen das angefangene Werk aber zu Ende bringen. Mit Hilfe einiger hochkarätiger Musiker produzieren sie neun Songs für das selbstbetitelte Album.

Die erste Single wird "Look away lucifer". Der Refrain erinnert mich von der Gesangsmelodie stark an eine frühe DEEP PURPLE-Nummer, Stücke wie "Honey bee", "New woman/new man" oder "What's on your mind?" entpuppen sich als kraftvoll-düstere Hymnen.

Für die lauten Momente könnten DEAD MOON oder THE NOMADS Pate gestanden haben. Die überwiegend langsamen, schwerfälligen und dunklen Stücke sind nicht zuletzt wegen der Stimme von Sivert Hoyem einem Nick Cave mit oder ohne BAD SEEDS ähnlich.

Da sitze ich nun im Wohnzimmer, draußen Sonnenschein und 28 Grad, drin eine Atmosphäre, als säße ich im Dunkeln und sähe mir einen Psychothriller an, der vor Todessehnsucht trieft, was an der häufigen Verwendung chromatischer Tonfolgen in den Arrangements liegt, die mir an MADRUGADA gefallen.

Ich kann mich einer gewissen Faszination dieser düsteren, morbiden und wunderschönen Soundcollage nicht verwehren. Eine Platte für den Herbst, Winter und dazugehörige Depression. (7)