Mit "Grit" lieferten die norwegischen MADRUGADA vor drei Jahren ihre rocklastigste Platte ab. In Berlin aufgenommen, wandelte die Gruppe damals auf den Spuren von IGGY & THE STOOGES. Nach mehr als 350.000 verkauften Tonträgern in der eigenen Bandgeschichte, schlagen MADRUGADA nun neue Wege ein.
Wer auf "The Deep End", dem vierten Studioalbum des Trios, eine Fortführung von "Grit" erwartet, könnte enttäuscht werden. Denn 2005 kehren MADRUGADA in gewisser Weise zu ihren Wurzeln zurück, ohne dabei direkt an "Industrial Silence" oder "The Nightly Disease" zu erinnern.
Ruhiger als der Vorgänger, aber dennoch nicht weniger intensiv, kommen das Dutzend Stücke des jüngsten Werkes daher. Ein düsterer Tenor aus Blues, Flamenco und natürlich auch Rock liegt über sämtlichen Liedern auf "The Deep End".
Überraschung geglückt. Aufgenommen wurde übrigens in Los Angeles. Nennenswert, denn als wesentliche Inspirationsquelle sehen MADRUGADA auf dieser Platte das filmische Schaffen David Lynchs und die damit verbundenen Pilgerreisen der Gruppe zum Mulholland Drive.
Und ja, es lassen sich hier durchaus Parallelen ziehen. Ähnlich wie bei einem David Lynch-Film, bleibt auch "The Deep End" nach erstem Genuss zunachst verschlossen und unstrukturiert.
Doch je häufiger man das Album hört, um so mehr Details gibt es Preis und zieht den Hörer, nach und nach, hinein in die magische MADRUGADA-Welt. (60:21) (07/10)
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