Ich muss zugeben, ich bin late to the party, denn dies ist nun schon das dritte Album der Band um Manuel Gagneux, deren Alleinstellungsmerkmal es ist, Black Metal mit Gospel Sounds zu einem relativ einmaligen Mix zu verbinden. Dass dies funktioniert scheint erstmal relativ unglaublich, wurde aber hier aber von Album zu Album perfektioniert und spätestens auf diesem Album zeigt sich, dass die Rechnung aufgeht und auch in solch sonst recht starren Genres Innovation möglich ist. Hier wird nun weiter die Geschichte der afroamerikanischen Sklaven verfolgt, die in diesem Setting sich eben nicht dem Christentum zuwenden, sondern Erlösung bei Satan suchen. All diese Stücke greifen auf „Zeal & Ardor“ naht- und mühelos ineinander, dass es eine wahre Freude ist. Neben den Hits der Platte („Death to the holy“, „Golden liar“ oder „Church Burns“) befinden sich dann auch Tracks wie das dreieinhalb-minütige „ Emersion“ auf dem Album, welches eher als Interlude konzeptioniert ist, aber mit seinen Melodien, Blastbeats und Shoegaze-Gitarren mehr Spielfreude vermittelt als so manche Alben in Gänze. „Zeal & Ardor“ kommt dabei so cineastisch daher, dass man sich fragt, wann der erste Streaming-Anbieter die Geschichte hinter den Alben aufnimmt und verfilmt. Wer ZEAL & ARDOR bisher noch nicht verfolgt hat, sollte das ab jetzt ganz dringend tun. Besser wird es kaum noch.
© by Fuze - Ausgabe #93 April/Mai 2022 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #107 August/September 2024 und Florian Auer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Joachim Hiller
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