ÅRABROT

Mæsscr

Weniger als ein Jahr nach ihrem fünften Album „Solar Anus“ (2011) lassen die 2001 gegründeten Norweger ÅRABROT schon einen Nachfolger los, dessen Titel „Mæsscr“ ich als eine eigenwillige Schreibweise von „Massacre“ interpretiere.

Die Platte wie angegeben auf 33 rpm zu hören, halte ich übrigens für keine gute Idee: Was auf 45 schon langsam, düster und wie direkt in der Hölle aufgenommen klingt, wird auf 33 zu einem irren, sinnlosen Trip.

Am Grundkonzept hat sich nichts geändert: maximalst intensivste, verstörende Musik soll geschaffen werden, dabei kreuzen sich die Spuren von ÅRABROT immer wieder mit denen von anderen in der Wüste umherirrenden Geistern wie BUTTHOLE SURFERS, MELVINS, NEUROSIS ...

und – Achtung, Antifa-Alarm! – DEATH IN JUNE. Gleich zwei Stücke („The honour of silence“, „Kukuku“) der in manchen Kreisen verfemten Formation haben ÅRABROT gecovert und schieben den von der P.C.-Zensur wohl nicht zu beanstandenden, beeindruckend interpretierten Lee Hazlewood-Song „Poor man“ nach.

ÅRABROT geben sich hier fast durchweg sehr nachdenklich und für ihre Verhältnisse leise, weniger intensiv ist das Album deshalb nicht. Mit jedem neuen Werk der Norweger wird deutlich, dass die auf einer ganz eigenen Reise sind, ihrem höchst individuellen musikalischen Koordinatensystem folgen.