ARGIES

Quien Despierta

Ich denke, es ist an der Zeit, eine Wette auf die ARGIES abzuschließen: Darauf nämlich, dass die Argentinier in nächster Zeit eine längere Ruhepause einlegen werden. Nicht, weil sie schlechte Musik machen, im Gegenteil.

Auf ihrer mittlerweile sechsten Veröffentlichung „Quien Despierta“ wurde ihr charakteristischer Sound weiter geglättet, geputzt und poliert: mitreißender, teils hymnischer Gesang, gepolstert mit fetten Gitarren und einem treibenden Schlagzeug.

Doch die aktuelle Veröffentlichung büßte einen Teil des Drecks, des Schweißes und der aggressiven Provokation ein, die die Vorgängerplatten auszeichnete. Alles ist zur Ruhe gekommen und hat seinen Platz gefunden, „Quien Despierta“ ist eingängiger, zugänglicher und durchschaubarer geworden.

Coverversionen fanden sich zwar schon auf früheren Platten, dennoch wirken „King of Ska“ oder „Little green bag“ wie vorgekaut. Mag sein, dass die ARGIES mit dieser Platte viele neue Fans finden werden; doch die Frage, was danach kommt, werden sie nicht umgehen können.