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ASTROSAUR

Portals

Kürzlich wurde durch die Raumsonde Gaia ein riesiges schwarzes Loch entdeckt – zehnmal massiver als die Sonne und näher an der Erde als alle bisher bekannten. Ob reptilienhafte Außerirdische dieses physikalische Phänomen als Portal nutzen, um letztlich die Erde zu unterjochen, bleibt fraglich. Die SciFi-Fans ASTROSAUR kreieren zumindest fiktiv die Begleitmusik dazu. Neben dem Bandnamen klingt das in Songtiteln wie „Black hole earth“ oder der Single „Reptile empire“ durch. In den unendlichen Weiten des Instrumental-Rock-Space lässt sich das norwegische Trio auf seinem dritten Album in einer atmosphärisch kohärenten Post-Rock/Metal/Prog-Fusion verorten. Getragen wird „Portals“ von schweren Gitarrenriffs, die tief nach unten driften, unterstützt von filigran verjazzten Strukturen, die schwerelos darüber schwebend verharren. Lediglich im 23-minütigen „Eternal return“ wird die sonst durchgehend expansive Energie über längere Passagen hinweg reduziert, ähnlich einem Gleiten in die Ferne, bevor ein abrupter heller Schlag den Austritt aus der Galaxie und das Ende der Platte darstellt. Es bleibt angesichts der zeitlichen Abfolge der Entdeckung durch Gaia und des Albumreleases zu hoffen, dass ASTROSAUR nicht unfreiwillig von durchgeknallten Verschwörungserzählern okkupiert werden. Möglich ist in diesen Zeiten alles. (Pelagic)