TESSERACT

Polaris

Als MESHUGGAH-Gitarrist Frederik Thordendal seinerzeit den lautmalerischen Begriff „Djent“ benutzte, um den Klang eines bestimmten, abgedämpft angeschlagenen Gitarrenakkords zu beschreiben, da ahnte er sicher nichtmal ansatzweise, dass er soeben die Bezeichnung eines ganzen Genres erfunden hatte.

Die Briten TESSERACT gehören ebenfalls zu dieser Kategorie, veröffentlichten bereits mit dem Debüt „One“ einen künftigen Klassiker des modernen Progressive Metal, wie man das Genre alternativ gerne bezeichnet, und haben jetzt mit „Polaris“ das dritte Album am Start.

Auf diesem darf man sich besonders über die Rückkehr von Sänger Daniel Tompkins freuen, der nach dem Release von „One“ zu SKYHARBOUR abgewandert war, sich nun jedoch in der Lage sieht, beiden Bands seine Stimme zu leihen.

Zum Glück, möchte man sagen, denn allein ein Song wie das phänomenale „Hexes“, bei dem Tompkins Gesang die unglaublichsten Melodien trägt und einem damit eiskalte Schauer über den Rücken jagt, ist den Kauf dieser Platte wert.

Insgesamt fällt auf, dass sich die Gitarristen Acle Kahney und James Monteith angenehm zurückhalten und deutlich songdienlicher agieren. Statt stoisch runtergehackter Riffwalzen gibt es eben auch hier ganz große Melodien bei grandioser Produktion.

Damit rücken TESSERACT ein ganzes Stück weit an Bands wie KING CRIMSON oder bisweilen PINK FLOYD heran und machen auch „Polaris“ zu einer Platte, die künftig als Referenzwerk wird gelten müssen.