Wie können so sympathische Jungs eigentlich so finstere Musik machen? Das nennt man wohl Kunst. Psycho-Darsteller John Malkovich soll ja auch ein lustiger Typ sein. PHANTOM WINTER, die sich unmittelbar nach der Trennung aus den Trümmern der Würzburger Instrumental-Metalband OMEGA MASSIF formiert haben, sind echte Senkrechtstarter.
Schon das erste Album „Cvlt“ ging weg wie warme Semmeln und die Band kann sich vor Konzertanfragen kaum retten. „Sundown Pleasures“ ist die konsequente Fortführung des beklemmenden Erfolgsrezepts: sechs Songs in knapp 41 Minuten.
Bitterböser Doom, apokalyptischer Hardcore und hexenartiges Black-Metal-Gekreische. Eine musikalische Antwort auf die politische und gesellschaftliche Schieflage der Welt. Neu ist der Einfluss von Gitarrist Björn „Gonzo“ Granzow auf den Sound, der nebenbei sein ziemlich erfolgreiches Drone-Projekt THE END OF THE WORLD CHAMPIONSHIP betreibt und analoge Synthie-Sounds beigesteuert hat.
Und mit „Bombing the witches“ gibt es sogar ein nicht weniger freundliches, aber beeindruckendes Video im Netz. Dazu passt das finstere Artwork von Olli Hummel. „Corporate Identity“ nennt man das in der Business-Sprache.
Ich nenne das konsequent zu Ende gedacht. Zusammen mit MANTAR wohl das Beste, was es derzeit in diesem Bereich gibt.
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