Im letzten Ox-Interview, direkt nach der Veröffentlichung ihres Debüts, hatten es ONE MAN AND HIS DROID schon angekündigt, ihr neues Material gehe wieder in eine andere Richtung. Nun ist einige Zeit vergangen und wieviel Material wieder verworfen wurde, lässt sich höchstens erahnen, aber zumindest haben sich OMAHD auf ihrem zweiten Werk wieder rockigeren Klängen zugewandt.
Das ist kein Zurück zum Emopop der frühen Tage, sondern durchaus eine Weiterentwicklung. So gehen die Songs, bei denen die Gitarren schön in den Vordergrund produziert wurden und somit auch schon viel über Charakter und Intention dieses Albums aussagen, zwar direkt ins Ohr und in die Beine, bieten aber hinter Gitarrenrock/Indie Fassade auch weiterhin eine Menge Feinheiten, die es zu entdecken gilt.
Gerade das Songwriting kommt deutlich ausgefeilter rüber und weist eine klarere Linie auf, die nicht versucht, zu viele Ideen in einem Song unterzubringen, sondern eher das Prädikat straight anzustreben scheint.
Das hat aber auf den Abwechslungsreichtum des Albums keinen negativen Einfluss, auch vor Balladen und einem reinen Elektrosong schrecken OMAHD nicht zurück und geraten bei der Ballade gleich ein wenig ins Straucheln, da sie nur knapp dem Kitsch entrinnt, was aufgrund der restlichen acht hervorragenden Songs aber nicht weiter ins Gewicht fällt, da kann der Albumtitel noch so bescheuert sein.
Überraschend ist auch, mit welcher Bissigkeit und distanzierten Kühlheit teilweise zu Werke gegangen wird, so hat der Opener rein gar nichts mehr mit den früheren Songs zu tun und verkörpert deutlich die eben eingeworfenen Eigenschaften, er steht aber in der Radikalität des Bruches ziemlich alleine dort, nehmen die folgenden Songs doch den vorher weit herauspreschenden Schritt wieder etwas zurück.
Auf der CD gibt es noch einen Multimediapart, der neben einem Bonussong die üblichen Spielereien wie Linernotes, Fotos und einem Video bietet. (31:05) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Rebecca Link
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Simon Brüggemann