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COLD YEARS

Paradise

Gerade wollte ich anfangen zu tippen, da zögerte ich ... und suchte mal kurz im Ox-Reviewarchiv auf unserer Website. Und siehe da, wir hatten die Band schon mal im Heft, 2018 besprachen wir die 4-Song-12“ „Northern Blue“ auf Homebound Records.

Hätte mich ja auch gewundert, wenn so eine versierte Band aus dem Nichts gekommen wäre. Nico Bensing schrieb damals: „Wer auf RISE AGAINST und/oder THE GASLIGHT ANTHEM steht, der dürfte mit COLD YEARS glücklich werden.

Denn die vier Jungs aus dem schottischen Aberdeen vereinen die musikalische Essenz dieser beiden Bands in einer herrlich selbstverständlichen Symbiose aus den Stilen Americana, Rock’n’Roll und Punk – und streuen ab und zu sogar ein wenig Blues mit ein.“ 2014 war die Band aus einem Soloprojekt von Sänger und Gitarrist Ross Gordon entstanden, 2016 kam das Debüt „Death Chasers“ auf Fat Hippy Records, und nun hat ein größeres Label das Potenzial des Vierers erkannt und augen-, nein, ohrenscheinlich gutes Geld in eine exzellente Produktion gesteckt.

„Paradise“ hat definitiv das Zeug, demnächst in Radio- und klassischen Rock-Playlisten zu landen, aber auch noch genug Ecken, um für den nach neuem Futter suchenden Freund von THE GASLIGHT ANTHEM oder THE HOLD STEADY zu spannend zu sein.

Ross’ Stimme ist ähnlich packend wie die von Brian Fallon und COLD YEARS habe großen Spaß an Instant-Hymnen, die sie auch fast schon schamlos eingängig ausreizen. Irgendwie funktioniert das, irgendwie packt das, sogar bei einer Ballade (inklusive Piano-Intro) wie „The waits“, doch da ist die Angst, dass da live von Anfang an mehr Pathos, mehr Überkopfklatschen, mehr Schwelgerei vorhanden ist, als mancher (ich) zu ertragen bereit ist.

Auf einen Versuch mit Album und Konzert sollte man es freilich ankommen lassen, könnte sein, dass die Schotten das „next big thing“ sind.