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LORD JAMES

Only Good For Boozin’

Der alte Werbeslogan des Musikbusiness, dass nun endlich ein „lang erwartetes Album“ erscheint, ist wirklich ausgelutscht. Wer wartet heute noch auf ein neues Album bei der ganzen Überflutung in allen Genres? Aber es ist dennoch höchst erfreulich, wenn eine geschätzte Band nach fünf Jahren mit einem neuen Release wieder am Start ist – und sich auch noch mal gesteigert hat! So verhält es sich nämlich mit dem Cottbuser Oi!-Punk-Quintett LORD JAMES. Wurde deren letztes Album „The Fast, The Fuked And The Furious“ von mir schon deutlich gelobt, übertreffen sie sich nun förmlich in ihrem Schaffen. Dreckiger Punkrock, mit viel Rock’n’Roll und heftigeren Tönen. Sogar auf Deutsch wagen sie es mit ihrem „Kleinstadtsommer“, worin sie dezente Grüße in die Hauptstadt senden („Deine U-Bahn fährt im Drei-Minuten-Takt / Mein Kind läuft drei Kilometer zum Hort“). Das klingt fast nach der guten alten JÜRGEN ZELTINGER BAND. „Where is the man“ geht ab wie Hektor und „The candle“ oder „Dying alone“ sind ernstlich prächtige Anspieltipps. Allein eine Liedzeile wie „... listen to the Bruisers“ erwärmt das Herz für die Musik von der Straße. Und endlich mal Musiker:innen, die auf dem Backcover nicht ultraböse schauen, sondern durchaus offene, humorvolle Menschen zu sein scheinen. Nur Produzentenhinweise und weitere Namen fehlen. Aber dafür spricht ihre Musik Bände!