Bevor sie diese Platte schrieben, haben sich OCEAN GROVE die Frage gestellt: Wie wollen wir den Leuten in Erinnerung bleiben? „Je prägnanter unser Sound wurde, desto unwichtiger wurde uns die Meinung potenzieller Hörer:innen“, verrät Sänger Dale Tanner im Gespräch mit uns. „Furchtlos experimentieren zu können, um ein Album zu schaffen, das Grenzen überschreitet, ist nämlich für sich schon ein Erfolg.“ Und diese Furchtlosigkeit schlägt sich auf „Oddworld“ nieder. Schon immer von großer Offenheit geprägt, legen die Australier jetzt erst recht keinen Wert mehr auf Genregrenzen – aber auf die Nostalgie der 2000er Jahre: vom wummernden Beat („OG forever“) über ungeschliffenen Nu Metal mit recht lieblichen Clean-Vocals („Cell division“) und dem typischen Sprechgesang („Fly away“) zu überaus catchy Melodien in bester Rock-Manier („Raindrop“). Und damit ist erst die Hälfte des mit weniger als dreißig Minuten Spielzeit sowieso schon kurzen Albums vorüber. Immer wieder addieren OCEAN GROVE Elemente von Hardcore, Pop-Punk, Grunge und HipHop hinzu. „Originelle, neue Musik zu machen, wird heute zunehmend schwieriger“, meint Dale Tanner. „Diese Herausforderung kann man meistern, indem man diverseste Sounds miteinander vermischt.“ Und es stimmt: „Oddworld“ ist sicherlich ein individuelles Werk, das so manche Überraschung bereithält.
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