Nach dem doch eher durchwachsenen „Precambrian“-Doppelschlag haben sich THE OCEAN ein weiteres Opus auf den Leib geschrieben, welches seine Fortsetzung in „Anthropocentic“ erst im weiteren Verlauf des Jahres finden wird.
„Heliocentric“ bildet dabei den ersten Teil und wieder einmal hat man es mit einem Konzeptwerk zu tun. Der Umzug des Kollektivs beziehungsweise mittlerweile Band aus Berlin in eine der höchstgelegenen Städte Europas, nämlich La Chaux-de-Fonds in der Schweiz, scheint die Herrschaften beflügelt zu haben, nach den Sternen zu greifen.
Thematisch konzentriert man sich auf das heliozentrische Weltbild, das die Sonne als Mittelpunkt der Welt betrachtet. Dass dieses einst einen nicht zu unterschätzenden Diskurs bei Philosophen, Astronomen und natürlich der Kirche auslöste, wird musikalisch und textlich von den Progressivlern auf diesem Album aufgearbeitet.
Nicht sonderlich überraschend hat sich das Line-up um Mastermind Robin Staps mal wieder gehörig umstrukturiert, was vor allem beim neuen Mann am Gesang auffällt, der es mit emotionaler Inbrunst schafft, das atmosphärische Spiel perfekt zu ergänzen, ohne dabei seine Stimmbänder mit übermäßiger Theatralik oder gutturalen Urlauten zu strapazieren.
Verzichtet hat man hierbei glücklicherweise auf den Einsatz von weiteren Gastsängern, sondern konzentriert sich auf die musikalische Entfaltung. Das alles führt zu einem Klangbild mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks.
„Heliocentric“ dürfte somit nicht unbedingt für engstirnige Fans der härteren Vorgängeralben zu empfehlen sein, sondern vielmehr für jene Wegbegleiter der Band, denen bei den vorangegangenen Alben immer eine Prise mehr „Cinematographie“ gefehlt hat.
Dieses Album kombiniert alle Stärken von THE OCEAN auf eindrucksvolle Art und Weise und muss zum besten Output der Band gezählt werden.
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