Mit THE OLD WIND war Tomas Liljedahl, der seit den alten BREACH-Tagen dem Legendenstatus gerecht werden muss, zuletzt ganz ähnlich unterwegs. Auch da spielten sie einen schleppenden Verzweiflungs-Sludge, der nur verglichen mit „Star Is Way Way Is Eye“ nicht mehr ganz so unzugänglich scheint. Richtig hell wurde der Tag auf deren LP „Feast On Your Gone“ (und dem Split-Release mit CULT OF LUNA) auch schon nicht, nun bemühen sich NORNA um den Eindruck, schon seit längerem durch diesige Tristesse zu stapfen. Diese Post-Metal-typischen majestätischen Formationen massiver Gitarrenriffs sind präsent, scheinen aber wie in Nebel gehüllt, falls man überhaupt mal zu ihnen aufblickt. Nicht ohne Absicht lassen NORNA ihre Songs wie Einöden wirken – und eindimensionaler, als sie es bei näherer Betrachtung sind. Neben Liljedahl sind bei NORNA der Gitarrist Christophe Macquat und der Schlagzeuger Marc Theurillat von der Schweizer Band ØLTEN aktiv. Die sind prinzipiell rein instrumental unterwegs, luden sich Liljedahl aber schon mal für ihren 10-Minuten-Track „Gloom“ ein. Magnus Lindberg (CULT OF LUNA) hat diesen Gewaltmarsch gemixt und eine bemerkenswerte Gleichzeitigkeit von völliger Transparenz und dumpf hallender Trübnis hinbekommen.
© by Fuze - Ausgabe #108 Oktober/November 2024 und Arne Kupetz
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