Keine Ahnung, aus welcher Intention heraus man als Punkband beschließt, den Namen PRINS CARL auszuwählen, aber neugierig habe ich gleich mal mein Geschichtswissen bei Wikipedia aufgepäppelt. Den ganzen Quatsch mit Adel und Tadel erspare ich euch hier mal, nur so viel: Prinz Carl war ab 1897 Herzog von Västergötland und – ob beabsichtigtes Eigentor der Punks oder nicht – er hatte Tinnitus und extreme Hörprobleme.
Das lässt zum Glück nicht auf die Musik schließen, denn die Schweden liefern ein grundsolides Streetpunk-Album in alter Tradition ab. Herausragende Beispiele sind da „... of today“, ein sehr melodischer „Hans Dampf in allen Gassen-Hauer“, und das nicht minder geile „Carnival in Greece“, das die Wut und den Aufstand in der Athener Innenstadt nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf den 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos sehr treffend musikalisch umsetzt.
Die restlichen Songs sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Ein Album, das öfter den Weg in meine Anlage finden wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Christian Fischer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Sebastian Walkenhorst