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AUTOGRAMM

Music That Humans Can Play

Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, dass sich der Überraschungshit der ersten LP nicht wiederholen lässt, aber wir agieren weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, wenn es um die Songs geht, die in den Achtzigern geschrieben hätten werden können, aber nie aufgenommen wurden. Dass die Kanadier inzwischen auf einem schwedischen Label untergekommen sind, spricht für sich. Powerpop mit Synth-Antrieb (neu im Portfolio: gelegentliche Akustikgitarre), Beinahe-Hits, und endlich auch mal ein bisschen in DEVO-Gefilden („Why do we dance?“) wildern. Es wäre ein Leichtes, einfach mal einen Hit zu kopieren, ein Cover einzustreuen, um das ganz große Ding einzufahren, aber darum geht es den gestandenen Herren ja offenbar nicht. Die haben Spaß an dem, was sie da zelebrieren, und verzichten auch den schnellen Ruhm. Ich muss zugeben, dass die Platte nicht gleich gezündet hat, aber handwerklich ist das groß, und wer diesen Sound bisher heimlich in seiner privatesten Privatsphäre auflegen musste, um nicht wie ein heimlicher Softie auszusehen, kann dieses knallpinke Ding auf den Plattenteller wuchten und genau das in aller Öffentlichkeit endlich feiern. Jepp, immer noch ganz viel CARS, all das uncoole Zeug, nur in cool. Ich freue mich wie Bolle auf das Konzert im März und ich werde Spaß haben, denn das macht es.