Langsam hat man sich ja so ein wenig sattgehört an diesem "quiet is the new loud". Selbst ihre unfreiwilligen Namensgeber KINGS OF CONVENIENCE haben auf ihrem neuesten Album erkannt, dass es das Ruder leicht herumzureißen gilt, nur sanft, aber entscheidend.
Unverstärkte Gitarren, sanfte Bläser, vorsichtige Pianoeinsätze und Soundteppiche erzeugende Orgeln und Streicher. Natürlich geht der Sänger unter die Haut, berührt ohne zu nerven und lässt die Melancholie außen vor.
Emotional, aber nicht leidend, so spielen MIST auf, etwas für die zufriedenen, ruhigen Stunden, nicht für die unbehaglichen. Manchmal geht es etwas daneben, dieser absolut unerträgliche Albumtitel mit all seinen Klischees oder der Opener "In love with love" sind da gute Beispiele für.
Manchmal greift man dann auch musikalisch daneben: Was dieser BaBaBaDaDa-Refrain bei "The belong song" soll wissen MIST wohl auch selber nicht so recht, und hört es sich dann auch an. Das verzeiht man der spanischen Band aber gerne für all die anderen schönen Momente und letztendlich lässt man ja auch jedes Mal wieder den Stein über die Seeoberfläche flitschen, obwohl er immer in der ein oder anderen längst bekannten Art auf dem Wasser umhertickt, um letztendlich dann doch im Wasser zu versinken.
Diesen Stein kann man problemlos auch noch folgen lassen. (49:03) (07/10)
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