Meine Herren, was für ein Kraftakt ist das denn geworden? Konnten MISERY INDEX ja schon mit ihrem Debütalbum - bei uns via Goodlife Recordings veröffentlicht - auf sich aufmerksam machen, dürfte dem Trio mit "Retaliate" ein Quantensprung gelingen.
Und zwar trotz des Ausstiegs von Mike Harrison, der das erst seit 2001 aktive Gespann bei "Overthrow" noch an Gitarre und Mikrofon ergänzte. Der zweite Longplayer der Band um ex-DYING FETUS-Frontsau Jason Netherton verknüpft die besten Momente des Grind- und Hardcore mit Thrash- und Deathmetal-Songstrukturen und dürfte sämtlichen Anhängern dieser Szenen kollektiv die Kinnladen herunterklappen lassen.
Ein Song wie "The Great Depression" beispielsweise bolzt zwar in bester M.O.D.-Tradition (bei denen neu-Gitarrist Voyles ja auch schon Erfahrungen sammeln konnte) los, musikalisch spielt man aber in einer Hochgeschwindigkeits-Liga, in der sich ansonsten nur Kumpanen wie Eric Rutan oder Trey Azagthoth herumtreiben.
Wobei mir "Retaliate" dank der deftigen Hardcore-Schlagseite eine ganze Ecke besser gefällt als das (ebenfalls recht gelungene) zeitgleich erscheinende MORBID ANGEL-Werk. Anspieltipp auf diesem, ausschließlich mit Hochkarätern besetzten, Album ist das unendlich geile "Angst isst die Seele" - ich kann es kaum erwarten, bis MISERY INDEX bei uns im Dezember auch live die Sau rauslassen werden.
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