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MEN

Das Schaffen des britischen Schriftstellers, Drehbuchautors und Regisseurs Alex Garland ist immer einen Blick wert. Gleich mit seinem ersten Roman „Der Strand“ von 1996 gelang Garland ein Bestseller, den Danny Boyle gelungen verfilmte und für den Garland die Drehbücher zu „28 Days Later“ und „Sunshine“ schrieb. Sein erster Film als Regisseur war 2015 „Ex Machina“, ein kammerspielartiger Psycho-Techno-Thriller über künstliche Intelligenz, den man durchaus als „thought-provoking“ bezeichnen könnte, auch wenn sein zukunftspessimistisches Szenario letztendlich unterentwickelt war. Auch Garlands nächster Film „Auslöschung“ lieferte ein an sich spannendes Science-Fiction-Horror-Szenario, blieb aber inhaltlich zu vage, was ein Kritiker als „Verschleierung dafür, den Job nicht richtig beenden zu können“ interpretierte, ein Problem, das viele aktuelle Filme besitzen. Das gilt auch für Garlands neusten Film „Men“ (versehen mit dem Gaga-Zusatztitel „Was dich sucht, wird dich finden“), der jetzt auf DVD und Blu-ray erschien. Darin spielt Jessie Buckley („Chernobyl“) eine junge Frau, die ins ländliche England reist, um dort mit dem Selbstmord ihres Mannes klarzukommen und den damit verbundenen Schuldgefühlen. Doch wie so oft trügt die ländliche Idylle, denn die junge Frau wird von den nicht nur verbal übergriffigen einheimischen Männern belästigt, allesamt dargestellt von Rory Kinnear (Frankensteins Monster aus „Penny Dreadful“), was „Men“ trotz seiner eher düsteren und bedrohlichen Thematik (Stichwort: Toxische Männlichkeit) teilweise eine recht schwarzhumorige Note verleiht. Garlands unkonventioneller und metaphorischer Film gipfelt dann in einem bizarren Body-Horror-Finale, ist aber inhaltlich nicht tiefgründig genug, um wirklich als feministisch zu gelten und geizt mal wieder mit einer wirklich befriedigenden Auflösung.