Mit ihrem immer wieder mäandernden Sound zwischen Progressive Rock und Progressive Metal sind LEPROUS längst eine Institution in der internationalen Szene geworden, was auch auf ihrem achten Album bestätigt wird. Schon zu Beginn macht „Silently walking alone“ mit einem überraschend harten Sound klar, dass LEPROUS auf „Melodies Of Atonement“ rabiater klingen als zuletzt. Mit einem Ansatz, der an das 2015 veröffentlichte „The Congregation“ erinnert, beginnt das Album gewohnt düster und rhythmisch vertrackt, lässt aber schnell offenbar werden, dass LEPROUS den Weg zurück in den Metal gefunden haben. „Limbo“ knüpft an die frühen Tage der Band an, während sich „Unfree my soul“ als getragener Ausklang darstellt und den Sound des „Malina“-Albums aufgreift. Besonders erfreulich: „Like a sunken ship“ zeigt sich mit einem Sound, der an die Fanlieblinge „Coal“ und „The congregation“ erinnert und diese mit Shouts (!) und einem modernen Ansatz aufleben lässt. Alles in allem ist „Melodies Of Atonement“ eine gute Zusammenfassung für die Karriere von LEPROUS, kann diesen Zusammenschluss aber noch homogener bündeln, als es auf „Aphelion“ gelungen ist. Die gesunde Portion Härte, die man zuletzt vermissen musste, steht den Norwegern dabei bestens zu Gesicht.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Rodney Fuchs
© by Fuze - Ausgabe #107 August/September 2024 und Rodney Fuchs