Die Alben von LEPROUS folgten bisher stets einem roten Faden, der sich in einer Stimmung, einem Sound oder stilistischen Merkmalen durch alle Tracks zog. „Aphelion“ hingegen ist anders. Viele Tracks auf diesem Album bauen auf Elemente, die aufgrund der orchestralen Untermalung an Filmmusik erinnern und die gewohnt pathetische Dramaturgie auf gekonnte Weise untermalen. Es gelingt LEPROUS jedoch erstmals all ihre verschiedenen Seiten zu bündeln und so hat „Aphelion“ Teile von jedem Album, was sich in den zehn Tracks klar widerspiegelt. „Have you ever“ führt LEPROUS zurück zu „Malina“, während „The silent revelation“ eine Widmung an „The Congregation“ ist. Mit „Hold on“ hat auch „Coal“ sein Momentum auf „Aphelion“, während „Silhouette“ an selbiges und stellenweise sogar an die ganz frühen Tage der Band erinnert. „All the moments“ jedoch klingt nach etwas ganz anderem und führt die Norweger in Progrock-Sphären, die auch bei „Nighttime disguise“ stellenweise auf eine cheesy Art an Steven Wilson erinnern. Alles in allem klingt „Aphelion“ zu hundert Prozent nach LEPROUS, was nicht nur an Einar Solbergs einzigartiger Stimme liegt, sondern auch am vielseitigen Sound, der für jeden Fan der Band sein eigenes Momentum offenbart.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Rodney Fuchs
© by Fuze - Ausgabe #107 August/September 2024 und Rodney Fuchs