Im aktuellen Spiegel-Interview gibt sich Meat Loaf, bald 69, begeistert angesichts seines neuen Albums, das wohl sein letztes sein dürfte. Erstmals seit einer halben Ewigkeit hat er wieder mit Jim Steinman zusammengearbeitet, dem „Architekten“ seiner großen Hits und phänomenalen Alben von Ende der Siebziger.
Und man könnte meinen, da hätten zwei Legenden nochmal alles gegeben, um ein Lebenswerk zu krönen, und dann das ... Schon die Singleauskopplung „Going all the way“ ist eine einzige Enttäuschung, Ellen Foley und Karla DeVito übernehmen die „Hauptlast“ des Gesangs, und was Meat Loaf da abliefert, ist ein Schatten seiner einstigen opernhaften stimmlichen Übermacht.
Und dann läuft die Nummer auch noch 11:28 ... Leider wird es nicht besser im Verlauf der insgesamt zehn Songs, und man fragt sich, warum Maestro Steinman hier nur als „Creative Consultant“ gelistet ist.
Die Hauptarbeit („produced, mixed & engineered“) machte offensichtlich Paul Crook, Gitarrist in Meat Loafs Band und einst Tourgitarrist von ANTHRAX – es muss wohl so gewesen zu sein, dass man Steinmans Name auf der Platte haben wollte und musste und das über diese Konstruktion hinbekam.
Tja, und was macht man, wenn einem die Songs ausgehen? Man recyclet, „More“ etwa, das Steinman einst für SISTERS OF MERCY schrieb. Ein schräges Album, an dem hier und da noch die alte Genialität des Duos Meat Loaf-Steinman aufblitzt, das in seiner Gesamtheit aber ein schwacher Abklatsch einstiger Größe ist.
Schade.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Joachim Hiller
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