MEAT LOAF

Bat Out Of Hell CD+DVD

Mit dem Hinweis "This article is about the singer. For the meat dish, see meatloaf" beginnt der Wikipedia-Eintrag zu Mr. Meat Loaf alias Michael Lee Aday, und was immer für ein Teufel mich geritten hat, dieses Album zwecks Rezension anzufordern, er tat mir einen Gefallen.

Denn "Bat Out Of Hell", das mit Punk außer dem Erscheinungsjahr 1977 rein gar nichts zu tun hat, ist ein phänomenales Album, das sich seit Erscheinen über 30 Millionen Mal verkauft hat. Was mich einst zu Meat Loaf brachte, war seine Rolle in "The Rocky Horror Picture Show", ein Film, der in den frühen Achtzigern für kleine Punks irgendwie ziemlich verrucht und wild war, und ja, heute kann man darüber lachen.

Also wurde dann das erste Album von Meat Loaf gekauft, dessen Goth-Cover (Friedhof, Fledermaus, Motorrad, nackte Frau) so trashig war, dass das schon wieder was von schlechten Horror-Filmen hatte.

Und die Musik? Irgendwie haben wir sie ertragen, die bombast-kitschig-orchestralen Komposition von Jim Steinman, dem Mann hinter und neben Meat Loaf, kommen Songs wie "Bat out of hell", "You took the words right out of my mouth", "Heaven can wait" oder "Paradise by the dashboard light" in ihrer opulenten Orchestrierung dem melodramatischen Wahnsinn eines Phil Spector oder Brian Wilson ganz schön nahe.

Produziert wurde "Bat Out Of Hell" von Todd Rundgren, der ja auch den NEW YORK DOLLS und Patti Smith seine Künste angedeihen ließ, und auch wenn Meat Loaf im Laufe der Achtziger und Neunziger dann doch beinahe auf das Niveau von Chris de Burgh und Phil Collins sank, so muss man ihm (und Steinman, der später übrigens auch die SISTERS OF MERCY produzierte) doch attestieren, dass sein Werk zumindest unter popkulturhistorischen Aspekten eine genauere Betrachtung lohnt.

Ach ja, in "Fight Club" ist Meat Loaf auch zu sehen, da spielt er in der Krebs-Selbsthilfegruppe den ultrafetten Ex-Bodybuilder - zu Mr. Loafs Glück sind dessen Titten nicht echt, sondern Teil eines "Fat Suits".

Diese Special Edition-CD enthält neben den originalen sieben Songs noch drei Bonustracks (darunter "Dead ringer for love") sowie eine DVD mit (Live-)Videos zu diversen Albumtracks. (66:15) (8)