LORDS OF ALTAMONT

Midnight To 666

Die Ignoranz der Macher des französischen Labels Naïve zeigt sich schon daran, dass neue Alben nur als nackte CD ohne jegliches Artwork und Booklet verschickt werden. Warum tut man einer Band, die aus irgendeinem Grund damit gestraft wurde, auf diesem Label veröffentlichen zu müssen, so etwas an? Vor allem dann, wenn es sich mit den LORDS OF ALTAMONT um eine Formation handelt, die etwas auf Stil und Gestaltung gibt? Man wundert sich.

Verdient haben Jake Cavaliere und Band das keinesfalls, denn musikalisch liegt Bassist Michael Davis (MC5) richtig, wenn er konstatiert, Jake habe mit „Midnight To 666“ „the toughest, tightest, balls-to-the-wall Lords of Altamont sound there has ever been“ geschaffen, zu dessen Umsetzung übrigens auch der langjährigen CRAMPS-Schlagzeuger Harry Drumdini beigetragen hat.

Extrem groovender, packender Surf-Rock’n’Roll mit grandiosem Farfisa-Orgel-Einsatz, Schmutz und Stilsicherheit in perfektem Verhältnis zueinander, ein spielerischer, ironischer Umgang mit Rock’n’Roll- und Horror-Trash-Klischees – „Midnight To 666“ wird den Lobeshymnen eines Michael Davis gerecht.

Fehlt nur noch ein cooles Label, das zum Beispiel auch Vinyl anbietet. Das würde man übrigens auch den BELLRAYS wünschen, die ebenfalls mit einem Naïve-Deal gestraft sind.